Schlachtenseer Familien – Opfer der Nazizeit:

Auf den folgenden Seiten können Sie die Lebensbilder von vier Schlachtenseer Familien lesen, die in der einen und anderen Weise Opfer der Nazizeit wurden.  Es sind:

Wilhelm und Erika Canaris, Waldsängerpfad 17 (damals: Betazeile)

Georg und Hedwig Flatow, Niklasstraße 5 (damals: Chamberlainstraße)

Cäsar und Lotte von Hofacker, Niklasstraße 12 (damals: Chamberlainstraße)

Walther und Clara von Simson, Gilgestraße 7 (damals: Böckelweg)

Von Herkunft und politischer Einstellung sehr unterschiedlich waren sie spätestens ab 1937 im Widerspruch oder Widerstand gegen die Nazis.

Während die Flatows als aktive Sozialdemokraten zu den entschiedenen Befürwortern und Unterstützern der Weimarer Republik zählten, waren Canaris und Hofacker  aktive und militante Gegner aus einer nationalistisch-reaktionären Haltung heraus. Es ist die Tragik dieser Kreise, dass sie mit ihrem Kampf gegen die Weimarer Republik zugleich die Voraussetzungen für ihr eigenes Todesurteil mitschufen. Es unterscheidet aber sie von vielen anderen Unterstützern und Mitläufern der Naziherrschaft, dass sie ihren Irrtum erkannten und bereit waren, ihn mit ihrem Leben zu bezahlen. Insofern gebührt auch ihnen unser ehrendes Gedenken.

Die Lebensbilder dieser Familie unterscheiden sich zugleich von denen der sechs Schlachtenseer Stillen Held(in)en, die auf diesen Seiten auch vorgestellt werden. Ihre Herkunft ist deutlich weniger prominent oder gar adlig. Sie handelten aus einer tiefen inneren menschlichen Überzeugung heraus, die sie von Anfang an  auf Distanz und in Widerspruch zu den Nazis brachte. Es sind:

Elfriede Hengstenberg, Bogotastraße 1

Gertrud und Margarethe Kaulitz, Eiderstedter Weg 33b (damals: Dühringzeile)

Hilde Otte, Niklasstraße 4 (damals: Chamberlainstraße)

Hanna Reichmuth, Dubrowstraße 41 (damals: Schemannzeile)

Lucie Strewe, Spanische Allee 84

Fritz und Trude Wisten, Waldsängerpfad 3 (damals: Betazeile)